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Der Hütehundwolf

 

Große Kinder, kleine Kinder, es war einmal ein Tag, so wie heute, und der ist noch nicht so lange her.
In einem schönen Land, unterm blauen Himmel gab es in einem Tal ein Paradies, so schön, wie es in Büchern beschrieben steht. Dort gab es saftig grüne Wiesen, Blumen und so viele kleine Bächlein, die aus allen Richtungen flossen.
Dieses Land war so schön, dass man es mit Worten nicht sagen kann, aber Ihr müßt mir glauben, denn ich habe es doch mehr als hundert mal gesehen. Es gab so viele schöne Blumen, gleich wie ein Meer, zudeckt vom grünen Rasen. Wenn der Wind über dieses Meer wehte, reichten die grünen Wellen des sonst so schönen, ruhigen Meeres bis zum Himmel. Selbst ein Mensch könnte diese Bewegung auf seiner Haut spüren.
Wenn die Sonne auf dieses grüne Meer schien und eine leichte Brise zuerst die Blumen der grünen Wellen küßte, wandten sich die verliebten Köpfe des Klatschmohns ihnen zu.
Die Brise fuhr durch die Blumen so hindurch, dass man überall in diesem Land hören konnte, wie die Blumen ihre Köpfe an den Stielen rieben, ebenso wie das Fließen der Bächlein, das wie die Melodie eines schönen Liedes klang.


Ich weiß es nicht, ob ich es erreicht habe, das Du, der diese Geschichte liest, Dir die Schönheit dieses Ortes vorstellen kannst oder nicht?
Ich denke, dass ich es nicht so schön beschreiben konnte, wie es tatsächlich war.
Auf jeden Fall fraß mitten in diesem Land eine Schafherde die grüne Wiese. Sie fraßen den saftigen, gutriechenden Rasen, sie hatten gute Laune und waren stets sehr fröhlich. Sie tranken immer das kalte Wasser der kleinen Bäche. Natürlich darf man Herrn Hund nicht vergessen, den wachen Hüter der Herde. Er versuchte, alles so in Ordnung zu halten, dass es in der Herde keine Sorgen gab.
Ja, diese Herde hatte keinen Schäfer, sondern nur einen Hütehund mit einen großen, kräftigen Körper, aber trotzdem so lieb, dass jeder ihn gern hatte.
Die Schafe hörten immer auf sein Wort und liebten ihn. Sie wußten, dass überall in diesem Tal Wölfe waren. Da die Wölfe nur vor Herrn Hund Angst hatten, trauten sie sich nicht zu der Herde.
Herr Hund war immer überall um die Schafherde herum, er machte sich Sorgen um sie. Die Schafe hatten weiter nichts zu tun, außer fressen und spielen. Er paßte darauf auf, dass jedes Schaf genug zu fressen hatte, damit, wie er sagte, alle „Dickerchen" werden konnten.
In diesem Paradies gab es nur einen Brauch, an den sich die Schafe gewöhnt hatten: jede Woche wurde das dickste Schaf durch Wiegen zum „Dickerchen" gekürt. Das gekürte Schaf wurde nach dieser Zeremonie zum Gott dieses Landes ins höchste Paradies geschickt, um ihm zu danken.bare
Die Belohnung für dieses Schaf war, dass es nun in eben diesem besseren Teil des Paradieses mehr vom saftigen Grün und der göttlichen Gabe zum Fressen hatte, um noch dicker zu werden. Jeder wollte so schnell wie möglich zum höchsten Paradies kommen, drum gab es unter den Schafen ewig Konkurrenz und Wettbewerb.
Außer ein paar unsicheren Schafe, die das Gefühl hatten, dass das doch nicht die Wahrheit sein konnte, hatte der Rest der Herde dieses Leben akzeptiert: essen, dicker werden, zum Paradies gehen.
Freitags sammelte Herr Hund die Schafe um sich, um mit ihnen zu sprechen. Er regte sie an, auf ihn zu hören und mehr Rasen zu fressen. Er erzählte ihnen, dass er überall auf der Welt gewesen sei, über Wölfe redete er, wie diese Herden angriffen und wie sie Schafe zerrissen.
Wenn Herr Hund diese Geschichte erzählte, waren alle Schafe vor lauter Angst am Zittern. Sie bedankten sich bei Gott, dass Herr Hund ihnen gehörte, weil Herr Hund sagte: „Solange ich auf die Herde aufpasse, traut sich kein Wolf zu, Euch anzugreifen."
Während der Zeremonie trug Herr Hund ein roten Umhang und einen schwarzen Hut. Nach dieser Zeremonie kamen alle Schafe, um die ausgestreckte Hand von Herrn Hund zu küssen, denn diese war das Meßinstrument, dass die Schafe ins bessere Leben schickte. Die ausgestreckte Hand ermöglichte es den Schafen, ihm ganz nah zu sein und doch entfernt.
In dem von Herrn Hund geschaffenen System gab es natürlich auch Strafen. Wenn ein Schaf Herrn Hund nicht zuhörte, wurde es von ihm bestraft. Die Strafen reichten von einer Woche einzeln außerhalb der Herde leben müssen bis hin zum endgültigen Verlassen der Herde. Das hieß, zerrissen und getötet werden. Leben ohne die Herde war der sichere Tod. Wenn so etwas passierte, wurde ein Gericht einberufen. Das Gericht bestand aus dem Richter Herr Hund, und ein paar alten Schafen der Herde. Wurde ein Schaf zum Verlassen der Herde verurteilt, nahm Herr Hund das Schaf mit. Niemals hörte man mehr etwas von diesem Schaf, und Herr Hund redete mit niemanden darüber.
Auf jeden Fall war der Hund wie der Vater der Herde und alle mochten ihn auch, denn es war für sie unvorstellbar, ohne ihn zu leben.
Es gab allerdings eine kleine geheime Gruppe von vier Schafen, nämlich Topoli, Mopoli, und auch Ghomboli, dazu noch Weißwolle. Das Fell von Weißwolle war so weiß, dass er deswegen diesen Namen trug. Er war der Bandenführer. Weißwolle war das einzige Schaf, das freitags nicht die Hand von Herrn Hund küßte. Dies konnte er sich erlauben, weil er den anderen Schafen der Herde stets half und alle ihn mochten. Deshalb traute sich der Hund nicht, ihn wegzuschicken. Er achtete besonders auf Weißwolle und bestrafte ihn schärfer als alle anderen.
Herr Hund schaute ihn aber immer voll Haß an, er wartete darauf, dass er eine Möglichkeit fand, Weißwolle aus der Herde auszuschließen, damit er die Herde verlassen mußte.
Der Kontakt zwischen Weißwolle und den anderen Schafen der Gruppe war immer heimlich. Keines der anderen Schafe wußte, dass es diese kleine Bande gab.
Weißwolle brachte den anderen Schafen bei, wie sie Gras fressen sollten, ohne dicker zu werden, und Herr Hund merkte dies nicht. Herr Hund tat alles, um herauszufinden, warum die Schafe nicht dicker wurden, er dachte, dass diese Schafe krank wären.
Weißwolle, der freitags nicht die Hand von Herrn Hund küßte, sagte den anderen, dass sie dies tun müssen, um zu verhindern, dass sie auffallen und ihre kleine geheime Gruppe bekannt würde.
Die Gesetze waren so, dass die Schafe am Abend nicht rausgehen durften, denn Herr Hund sagte ihnen, dass die Nacht den Schatten gehörte. Die Schatten sind wie Wölfe, die Tollwut haben. Wenn die Schatten ein Schaf fingen, zerrissen sie es. Deshalb traute sich kein Schaf das Haus zu verlassen. Außer die Weißwolle-Gruppe, sie verabredeten sich heimlich in der Nacht.
Einige Male passierte es, dass Schafe trotzdem das Stall verließen und rausgingen. Sie wurden von den Schatten gerissen. Am nächsten Tag veranstaltete Herr Hund eine Trauerfeier. Er war traurig, weinte: „Die Schafe Eurer Herde mussten sterben, weil sie mir nicht gut zugehört haben. Ich sagte Euch doch, dass keiner von Euch in der Nacht rausgehen sollte. Weil die Schatten Schatten sind, kann ich mich nicht mit ihnen anlegen."
Keiner traute sich also in der Nacht den Stall zu verlassen, so wurde es zum Gesetz der Herde.
Eines nachts verabredete sich Weißwolle mit seiner Gruppe. In dieser Nacht bemerkte Herr Hund, dass ein paar Schafe nicht im Stall waren. Er war sich nicht ganz sicher, aber dachte, eine von ihnen war Topoli. Am nächsten Morgen sagte er zu Topoli: „Na, wie war's letzte Nacht, hast Du Dich gut amüsiert?"
Obwohl Topoli dies leugnete, lachte Herr Hund sie aus.
Hundertprozentig sicher war Herr Hund sich nicht, aber er behielt Topoli im Gedächtnis, um ihr mehr Aufmerksamkeit zu schenke. Er brachte sie unter seine direkte Kontrolle und sie bekam von ihm nun immer frischen jungen Rasen, der sehr saftig und lecker war, eben der, von dem man dicker wurde und sagte zu ihr: „Iß mal, meine Liebe, dass Du dicker wirst." Herr Hund streichelte sie und sagte: „Weil Du so ein gutes Mädchen bist, möchte ich Dich schneller ins höchste Paradies schicken." Topoli unternahm alles, um keinen Rasen zu fressen. Sie schaffte es nicht, denn Herr Hund ließ sie nie allein. Topoli wurde jeden Tag dicker und dicker. Auch die Versuche von Weißwolle, Mopoli und Ghomboli brachten nichts.
In der vierten Woche war es aber ganz eindeutig, dass Topoli viel dicker war, als die anderen Schafe. Es war wieder die Zeit zum Wiegen, und um jemanden ins höchste Paradies zu schicken.
Herr Hund kam zu Topoli und sagte: „Bis Du bereit ins höchste Paradies zu gehen? Jetzt, denke ich, bis Du die Dickste unter allen Schafen der Herde."
Nach jeder Zeremonie brachte Herr Hund das Dickerchen ins höchste Paradies, kam sehr müde zurück und schlief den ganzen Tag. Wurde er wach, erzählte er den anderen Schafen, dass er jedes Schaf persönlich ins höchste Paradies brachte, damit unterwegs kein Wolf es angreifen und zerreißen konnte, also nur aus Gründen der Sicherheit und Gesundheit der Schafe.
Natürlich glaubte Topoli nicht, dass ein höchstes Paradies gäbe. Sie dachte, weil der Hund sie in der Nacht mit den anderen draußen gesehen hatte, wollte er sie wegschicken, damit die Wölfe sie zerreißen.
Bevor die Schafe gewogen wurden, kam Herr Hund zu ihr, noch freundlicher und zugeneigter als sonst und sagte: „So, wenn Du mir die Namen Deiner Freunde verrätst, versuche ich, sie zu Dir zu bringen. Sieh mal wie sehr ich an Dich denke. Ich möchte sogar nicht, dass Du im höchsten Paradies allein sein musst."
Topoli antwortete: „Alle Schafe sind meine Freunde. Ich habe keine besonderen Freunde unter ihnen."
Herr Hund schrie: „Sei nicht dumm. In jener Nacht habe ich Dich gesehen, wer waren die anderen? War das Weißwolle oder nicht? Guck mal, anstatt hart zu sein, bin ganz freundlich zu Dir. Vielleicht unternehme ich etwas, dass die anderen ganz schnell zu Dir kommen."
Topoli antwortete wieder: „Ich habe doch keine besonderen Freunde, was soll ich denn machen?"
Herr Hund ganz hart: „Du wirst's noch sehen!" Plötzlich wurden aus zwei freundlichen Augen zwei harte rote Kugeln. Er schrie: „Ihr seid Aufrührer, Unruhestifter! Ich wollt die Ordnung unseres Landes zerstören. Ihr müßtet statt ins Paradies zu kommen, in die Hölle geschickt werden.
Topoli fragte: „Was bedeutet Aufrührer, Unruhestifter?"
-„Das bedeutet, dass jemand die Ordnung zerstört. Ihr seid ohne Mitgefühl, das heißt der Feind der Herde..."
-„Jemand der die Ordnung zerstört? Welche Ordnung?"
-„Ja, Ordnung! Und die Ruhe der Schafe!"
-„Die Ordnung und die Ruhe der Schafe? Ich habe doch niemanden gestört! Welche Ordnung meinst du denn?"
-„Die Ordnung, von der ich spreche."
-„Und wenn jemand deine Ordnung nicht mehr braucht, was dann?"
-Mit kühlem, verachtendem Lächeln: „Wenn jemand das nicht möchte, genauso wie du, dann wird der als Erster..." Er lachte laut.
-„Das heißt, dass du dich ihm entledigen möchtest?"
Herr Hund antwortete: „Habe Geduld! Im höchsten Paradies wirst du alles sagen". Er sagte dies und ging.
Genauso wie geplant, begann die Zeremonie.
Weißwolle sagte zu den anderen: „Nein! Ich laß es nicht zu, daß Topoli auch verschwindet!" Er hatte etwas geplant und erzählte er den Dreien.
Bevor das Wiegen begann, ging Weißwolle auf ein Podest und schrie: „Ihr kennt mich, habe ich jemanden von Euch etwas Unrechtes getan?"
Alle sagten: „Nein."
Weißwolle: „Habe ich bis heute jemanden von Euch belogen?"
Alle antworteten: „Nein. Du warst der Ehrlichste von uns."
Weißwolle: „Dann möchte ich jetzt eine Versammlung einberufen. Und der Hund muss auch dabei sein!"
Die älteren Schafe fragten: „Wofür?"
Er sagte: „Es gibt ein paar Probleme, die wir vor dem Wiegen klären müssen."
Alle waren zu Weißwolle höflich. Er hatte nie Unsinn geredet. Die paar älteren Schafe baten den Hund, eine Versammlung zu abzuhalten.
Der aber lehnte dies ab.
Weil aber alle Schafe eine Versammlung wollten, stimmte er zu.
Die Versammlung fand statt, die Herr Hund leitete.
Herr Hund fragte alle Schafe:
„Hüte ich Euch nicht?"
Alle antworteten: „Doch!"
„Bin ich nicht der beste Freund von Euch?"
Alle sagten wieder: „Doch!"
„Was hat denn dann dieses Schaf zu sagen? Lebt er denn nach unseren Gesetzen?"
Da Weißwolle wußte, dass Herr Hund ihn nicht reden lassen würde, antwortete er plötzlich: „Nein! Ich achte die Gesetze der Herde.
Herr Hund fragte: „Was hast Du denn noch zu sagen?! Du wirst sowieso nicht mehr einer von unserer Herde sein. Wenn Du noch etwas zu sagen hast, kannst Du es nun sagen." Weißwolle schrie auf einmal los: „Was denn soll dieses wöchentliches Wiegen überhaupt? Warum verschwinden die Schafe? Warum verschwindest Du auch in diesem Moment? Warum ißt Du eigentlich gar nichts? Kann es sein, dass dieses 'höchste Paradies' in Deinem Bauch ist? Jedes Mal, wenn Du zurück kommst, ist Dein Bauch viel dicker geworden!"
Alle erhoben Einspruch gegen Weißwolles Worte: „Du bist ein Heide geworden. Was bedeutet das alles, was Du sagst? Anstatt ihm zu danken, redest Du so über ihn."
Ein paar Schafe griffen Weißwolle auch an.
Herr Hund stoppte sie. (Offensichtlich wollte er damit zeigen, dass er auf der Seite von Weißwolle stand.) Herr Hund sagte: „Seit Weißwolle zur Herde gehört, darf niemand in anfassen, und diese Worte interessieren mich auch nicht. Das lassen wir jetzt hier einfach so stehen bis nach der Zeremonie. Wir schicken ihn solange in den Stall, wenn das Wiegen vorbei ist, rechnen wir mit ihm ab." Aber Herr Hund hatte bemerkt, dass Weißwolle etwas gesagt hatte, was die anderen Schafe der Herde in Zweifel versetzte, ob er mit seinen Worten recht hatte oder nicht. Er hatte sich reumütig gezeigt, Weißwolle in der Versammlung überhaupt reden zu lassen.
Ein Schaf der Herde paßte auf Weißwolle im Stall, der wie ein Gefängnis aussah, auf.
Die Wiegezeremonie wurde wie immer abgehalten. Topoli wurde als das dickste Schaf gekürt.
Glücklicherweise hatte der Hund noch immer nicht bemerkt, das Mopoli und Ghomboli die anderen beiden Gruppenmitglieder waren.
Nach der Zeremonie nahm Herr Hund Topoli mit, um mit ihr ins höchste Paradies zu gehen. Die anderen Schafe hingen um Topolis Hals eine Blumenkette auf, Herr Hund hing den Schlüssel vom höchsten Paradies um ihren Nacken.
Alle Schafe der Herde kamen, um sich von ihr zu verabschieden.
Sie hatten Topoli gebeten, zu Gott zu beten, damit auch sie vielleicht in höchste Paradies kämen.
Da, wo im Flußbett Honig und frische Milch fließt, und wo es frischen Rasen gibt, von dem man nicht satt genug werden kann, weil er so köstlich ist, dort, wo man nie älter wird.
Unterwegs redete Herr Hund ununterbrochen mit Topoli.
„Ich gebe Dich nur ab und komme allein zurück. Jetzt bin ich nur bei Dir, damit die Schatten Dich nicht mitnehmen können."
Topoli fragte: „Muss man überhaupt ins höchste Paradies gehen?"
Herr Hund: „Ja, alle Engel im Paradies haben sich freigenommen und erwarten Dich. Hab keine Angst, dort ist ein guter Ort."
Topoli: „Wenn ich nicht mitkomme, was dann? Ich denke, dass ich noch nicht so weit bin."
Herr Hund: „Wenn Du nicht mitkommen willst, muss ich Dich gewaltsam mitnehmen. Aber wenn Du nicht unbedingt dorthin gehen möchtest, gut, dann kann ich etwas für Dich tun. Ich bringe Dich zurück in die Herde, aber Du musst mir sagen, wer die anderen der Gruppe sind. Und dann musst Du ab jetzt für mich arbeiten. Ich sage den anderen, dass die Engel Dich nicht aufnehmen wollten. Na, was sagst Du dazu?"
Topoli wußte, dass der Hund wollte, dass sie sein Spion werden sollte, dass sie ihre Freunde verraten sollte. Herr Hund wiederholte seine Worte nochmals und sagte dann nichts mehr.
Die halbe Nacht lang liefen sie und verließen ihr Land. Sie kamen zum Eingang einer Schlucht. Inmitten der Schlucht brannte ein großes Feuer, dass alles hell erleuchtet war.
Herr Hund sagte: „Diese Schlucht ist der Haupteingang vom höchsten Paradies. Weil Du den Schlüssel davon bei Dir hast, ist die Tür für Dich schon geöffnet."
Topoli fragte: „Wo ist denn das höchste Paradies?"
Herr Hund: „Hab es nicht eilig, meine Schöne, mein Herz ist bei Dir. Das Paradies ist hier."
Topoli verstand nicht, was nun überhaupt los war, sie hatte ein komisches Gefühl und nur riesige Angst.
Auf einmal drehte Herr Hund sich um und riß mit einer Hand eine Maske von seinem Gesicht. Hinter diese Maske zeigte sich plötzlich ein wilder Wolf und sagte zu Topoli:
„Ja, meine Liebe, Weißwolle hatte recht gehabt, das 'höchste Paradies' ist in meinem Bauch und in den Bäuchen meiner Freunde."
Der Wolf lachte laut und ging zu Topoli, die vor lauter Angst zitterte. In diesem Moment kamen drei riesige Wölfe hinter dem Feuer hervor zu ihnen. Topoli hatte keine Chance mehr, zu entkommen...
Auf der anderen Seite befreiten Mopoli und Ghomboli Weißwolle heimlich und schlichen den ganzen Weg entlang hinter Herrn Hund und Topoli her. Sie hatten alles gesehen. Weißwolle sagte: „Dann war der Hund also ein Wolf und unsere Rolle war, Essen für die Wölfe zu besorgen, mehr nicht. Wir besorgten von unserem Fleisch das Essen für unsere Feinde."
Mopoli sagte ganz hoffnungslos: „Wir sind doch nur Schafe, was sollten wir denn noch machen? Wir können doch gar nichts machen."Wolf-2
Weißwolle: „Wir sind Schafe geblieben, weil wir so dumm bleiben wollten. Wir haben nicht an uns geglaubt, dass wir etwas besseres werden konnten. Deswegen sind wir Schafe geblieben. Aber dieses Mal nicht, niemals, nein..."
Weißwolle lief schnell zu dieser Schlucht und schrie: „Nein, ich bin kein Schaf, ich bin ein Löwe."
Die Wölfe, die mit aufgerissenem Maul vor Topoli standen, um sie zu fressen, drehten sich um und sahen, dass ein riesiger Löwe in die Schlucht hineinlief. Hinter ihm kam noch ein Löwe und noch einer.
Seit dieser Zeit gab es in diesem Land kein einziges Schaf mehr. Was es da gab, waren Löwen und keine Wölfe mehr, und das Land war ein Löwenland.

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