Am 1.03.2014 spricht Mohammad Moshiri in Berlin über Menschenrechtslage im Iran und Camp Liberty.

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Liebe Freunde, 

sehr geehrte Damen und Herren,

Es ist mir eine Ehre, zu Ihnen zu sprechen.

Ich bin heute nicht als Dichter oder Schriftsteller und Journalist  hier. Ich bin als ein Opfer des Fundamentalismus in meinem Heimatland Iran hier.

 

Ich möchte darauf hinweisen, dass die erste Menschenrechtscharta der Menschheit von dem Perserkönig Kyros der Große (580–529 v. Chr) stammt. Sie ist über 2500 Jahre alt.

Damals schrieb Kyros:

Ich verkünde, dass jeder Mensch verantwortlich für seine eigene Taten ist, dass niemals seine Verwandten für seine Vergehen büßen müssen und niemand aus einer Sippe für das Vergehen eines Verwandten bestraft werden darf.

Ich verkünde heute, dass jeder Mensch frei ist, jede Religion auszuüben, die er will und dort zu leben, wo er will, unter der Bedingung, dass er das Besitztum anderer nicht verletzt. Jeder hat das Recht, den Beruf auszuüben, den er will und sein Geld so auszugeben, wie er will, unter der Bedingung, dass er dabei kein Unrecht begeht.

Solange ich König des Iran, Babylons und der Länder aus allen vier Himmelsrichtungen bin, werde ich nicht zulassen, dass jemand einem anderen Unrecht tut, und wenn jemandem Unrecht geschieht, dann werde ich ihm sein Recht zurückgeben und den Ungerechten bestrafen.

Und heute nach 2500 Jahren Land sind die Menschenrechte in demselben Land vernichtet.

Auch unter dem neuen Präsidenten Rohani ist die Welle der Hinrichtungen großer geworden und die Miderheiten werden schärfer unterdrückt als vorher.

Ohne Gewalt dem Volk gegenüber könnten die Mullahs nicht eine Stunde im Iran herrschen.

 

Vor fast 35 Jahren haben im Iran die Fundamentalisten die Macht übernommen. Sie haben die Religion ausgenutzt und sich damit an die Macht gebracht. Die Geschichte der Menschenrechtsverletzungen in großem Ausmaß beginnt mit Machübernahme der Mullahs. Als ein junger Künstler war ich damals Chefredakteur einer Schülerzeitung in Teheran. Meine erste Begegnung mit dem Regime war eine Auseinandersetzung mit den Anhängern Khomeinis über die Frauenrechte. Sie wollten die Frauen mit Gewalt zwingen, sich zu verschleiern. Die Frauen protestierten dagegen. Sie wollten die Frauen angreifen. Wir haben uns zwischen die Revolutionsgarden und die Frauen gelegt, um das zu verhindern. Wir wurden dann geschlagen, aber wir konnten die Frauen retten.

Die Hinrichtungen begannen im Iran im Juni 1981. Bis jetzt sind mehr als 120.000 Menschen aus politischen Gründen ermordet worden.

Dann begann die Welle der Flucht aus dem Iran ins Ausland. Wir haben Opfer im Iran und Opfer im Ausland. Ich nenne mich ein Opfer. seit 35 Jahren habe ich meine Familie nicht sehen können. Als Künstler bin ich im Iran verboten.

Es gibt Menschen in Deutschland und in Nachbarländern des Iran, die schreckliche Schicksale haben. Mein Freund [Nachname] war Direktor des Stadttheaters Teheran. Er musste das Land verlassen, weil er als ein Künstler, der frei sein wollte, nicht im Iran bleiben konnte.

Es müssen Tausende von Menschen in den Kerkern des Regimes leben. Kaum könnten sie ins Ausland fliehen.

Viele Exiliraner lebten als Flüchtlinge in den Nachbarländern des Iran, ein großer Teil im Irak. Ihr Wohnort war Camp Ashraf und ist jetzt Camp Liberty.

Im Irak herrscht ein mullahfreundlicher Diktator, Nuri Al maleki. Er hatte die Aufgabe, diese Iraner im Iran zu unterdrücken. Entweder würden sie aufgeben, sonst würden sie vernichtet. Ständig sind sie angegriffen worden. Mehr als 120 Menschen von 3300 wurden getötet. Mehr als 1000 Verletzte sind ohne medizinische Versorgung geblieben.

Die Mullahsöldner haben angekündigt sie wieder angreifen, bis sie alle tot sind.

Deutschland hat 100 von ihnen aufgenommen,  Aber viele von ihnen sind oft  krank. Sie sind Opfer des Fundamentalismus und brauchen Hilfe..

Hier brauchen wir Hilfe. Die Situation ist sehr kritisch.

Ich danke Ihnen für Ihr Zuhören.