DiskriminierungExtremistischer Islam verschärft Christenverfolgung

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Afghanistan, Saudi-Arabien, die Malediven, der Iran und der Jemen sind die Länder, in denen die Situation für Christen am Schlimmsten ist.

Quelle ZEIT ONLINE

Weltweit leiden fast 100 Millionen Christen unter schlimmen Repressalien. Besonders brutal sind das Regime in Nordkorea und Islamisten in Afrika.

 

Staatliche Repressionen in Nordkorea, gezielte Morde in Syrien und religiöse Diskriminierung in vielen anderen Ländern: Das Christliche Hilfswerk Open Doors hat die Verfolgung von Glaubensbrüdern in mehr als 50 Staaten der Erde angeprangert. "Leider sehen wir derzeit kein Ende der länderübergreifenden Ausbreitung eines extremistischen Islam, der zu massiver Verfolgung und der Vertreibung christlicher Minderheiten in mehreren Ländern führt", hieß es in einer Erklärung der Organisation zum Weltverfolgungsindex 2014.

Demnach wurden im vergangenen Jahr fast 100 Millionen Menschen unterdrückt oder mit Gewalt zur Aufgabe ihrer Religion gezwungen. Am härtesten betroffen sind Christen in Nordkorea. Das kommunistische Land belegt seit Jahren Platz eins in der Rangliste. Dort wird den Angaben zufolge bereits der Besitz einer Bibel mit Todesstrafe oder Arbeitslager für die ganze Familie geahndet.

Afghanistan, Saudi-Arabien, die Malediven, der Iran und der Jemen sind die Länder, in denen die Situation für Christen am Schlimmsten ist. Neu auf dem Index ist die Zentralafrikanische Republik auf Rang 16, weil das Hilfswerk dort einen "religiös motivierten Genozid" befürchtet. Pakistan wiederum habe 2013 "den schlimmsten antichristlichen Terrorakt" seit der Staatsgründung 1947 erlebt und sei auf Platz acht vorgerückt. Ein Doppelattentat auf eine Kirche in Peschawar hatte Ende September 89 Gläubige getötet.

"Leider finden die unfassbaren Gräueltaten an Christen in der Öffentlichkeit noch viel zu wenig Beachtung", sagte der Leiter von Open Doors Deutschland, Markus Rode. Er appellierte an Kirchen und Politiker, den millionenfachen Menschenrechtsverletzungen entschiedener als bislang entgegenzutreten.

Die Autoren beschreiben den Weltverfolgungsindex als "einzige alljährlich durchgeführte systematische Untersuchung zur Religionsfreiheit von Christen weltweit". Das unabhängige und in seinen Ursprüngen evangelische Hilfswerk erstellt den Index seit 1997 und befragt dazu Mitarbeiter in 60 Ländern.