Damaskus Iran übernimmt von Assad die Macht in Syrien

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Damaskus Iran übernimmt von Assad die Macht in Syrien

VON BIRGIT SVENSSON -: 18.02.2013

Damaskus (RP). Israels Angriff auf Syrien Ende Januar werde "erhebliche Folgen" für Tel Aviv haben, droht der iranische Vize-Außenminister, Hussein Amir Abdullahian. Und der syrische Präsident Baschar al Assad präsentiert sich im Staatsfernsehen an der Seite des Vorsitzenden des iranischen Sicherheitsrates: Damaskus habe die Mittel, um zurückzuschlagen. Doch wer zurückschlagen könnte, ist dadurch deutlich geworden: Assad selbst hat dazu nicht mehr die Kraft – Teheran hat die Regie in Damaskus übernommen.

 

Der Iran mischt sich massiv ein, nicht erst, seitdem Israel das noch immer nicht geklärte Ziel in Syrien bombardierte. Syrien behauptet, dass ein militärisches Forschungslabor getroffen wurde, die USA sprechen von einem Waffenkonvoi. Israel schweigt. Unter den Toten sollen auch Iraner gewesen sein.

Es ist kein Geheimnis, dass Iran dem syrischen Regime von Anfang an half, als der Aufstand vor fast zwei Jahren begann. Diese Hilfe hat mit dem Verlauf der Ereignisse immer größere Dimensionen angenommen. Waren es anfangs noch versteckte Lieferungen von Technologie und Waffen, die Überstellung von militärischen Ausbildern, politischen Beratern und Geheimdienstinformationen, ist Teheran inzwischen offen zur Bürgerkriegspartei geworden. Spezialeinheiten der iranischen Republikanischen Garde kämpfen zusammen mit der syrischen Armee gegen die Aufständischen. Und mehr noch: Wie gut informierte Kreise in Bagdad berichten, sollen jetzt sogar reguläre iranische Infanterieverbände Dienst in Syrien leisten und die abtrünnigen Soldaten der syrischen Armee ersetzen. Der Kommandeur der iranischen Garde, General Salar Abnoush, hat in einem Interview mit einer arabischen Zeitung offen zugegeben, dass Teheran "den syrischen Sicherheits- und Geheimdienst ausbildet". Der Iran nehme am Krieg in Syrien sowohl "militärisch als auch kulturell" teil. Was er mit "kulturell" meinte, führte der General nicht weiter aus.

Ein weiterer Hinweis auf die Präsenz Iran waren die 48 Männer, die im September von Rebellengruppen in Damaskus entführt wurden und erst Anfang Januar freikamen. Die syrische Regierung bezeichnete die iranischen Geiseln als muslimische Pilger. Vermutlich waren es aber Mitglieder der Republikanischen Garde Teherans.

Quelle: RP